Bild entlang einer Burgmauer im Sonnenschein. Am Ende der Mauer steht ein Turm mit Deutschlandflagge.

Theologischer Konvent Augsburgischen Bekenntnisses (TKAB)

Der Theologische Konvent Augsburgischen Bekenntnisses (TKAB) besteht seit 1949. Er wurde als unabhängiger Konvent vom „Detmolder Kreis“ und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) gegründet. Er war ursprünglich ein Konvent für die Arbeit an lutherischer Theologie in der Begegnung zwischen lutherischen Vertretern aus unierten und aus VELKD-Kirchen. Spätestens seit den 1980er Jahren war er jedoch ein EKD-weites Forum für theologische Tagungen mit lutherischem Bezug. Diese Tagungen behandeln ein grundlegendes theologisches Thema aus kirchlicher, kirchenleitender und wissenschaftlicher Perspektive. Alle EKD-Mitgliedskirchen können Personen in den Konvent entsenden; der Konvent wählt seine Mitglieder, bestätigt also die Entsendung. Von der Satzung her ist die Mitgliederzahl auf 30 festgelegt; Gäste können hinzukommen. Nicht alle Gliedkirchen der EKD machen von ihrem Recht Gebrauch. Die Entsendung ist mit einem jährlichen finanziellen Beitrag verbunden, der sich nach der Größe der Landeskirche richtet.

Der Konvent tagt i. d. R. einmal im Jahr in einer Landeskirche, die nicht Mitglied der VELKD ist; eine Information über die Landeskirche gehört zur Geschäftssitzung. Tagungsthemen waren in den letzten Jahren „Die Plausibilität der christlichen Botschaft in der Gegenwart“ (2022), „Sünde“ (2020, theologische, philosophische und kirchenrechtliche Zugänge), „Wahrheit und Vielheit“ (2018), „Wille, Freiheit und Gebundenheit“ (2017), „Religion und Gefühl“ (2016), „Gegenwärtige Fragen und Problemstellungen der Christologie“ (2015), „Die Kommunikation des Evangeliums unter den Bedingungen einer medialisierten Welt“ (2013), „Theologie der Religionen“ (2012), „Der neue Himmel und die neue Erde – Kosmologische Perspektiven der Eschatologie“ (2011) und „Tod und Auferstehung in der Perspektive individueller Eschatologie“ (2011). Die Vorträge werden in „Kerygma und Dogma“ veröffentlicht, davor bestand eine eigene Reihe: „Fuldaer Hefte“, ab 1983 unter dem erweiterten Titel „Bekenntnis. Fuldaer Hefte“; vereinzelt hat der Konvent auch eigene Veröffentlichungen herausgegeben (z. B. „Was heißt hier lutherisch“ 2007, „Was tun? Lutherische Ethik heute“ 2006, „Zur Theologie des Gottesdienstes“ 1976, „Vom Amt des Bischofs“ 1955).

Der Konvent legt die Themen jeweils am Ende der Tagung für das nächste Jahr fest. Grundprinzip ist, dass versucht wird, möglichst aus allen theologischen „Kernfächern“ einen Beitrag / Vortrag zum Thema vorzusehen, z. T. erweitert um andere theologische oder nichttheologische Fachdisziplinen. Die kirchliche und wissenschaftliche Multiperspektivität ist gesichert, da die Landeskirchen sowohl Dezernentinnen/Dezernenten wie interessierte, meist promovierte Pfarrerinnen/Pfarrer entsenden, einzelne Professorinnen und Professoren gehören ebenfalls zum Konvent. An den Tagungen nehmen i. d. R. ca. 20 Personen teil.

Den Vorsitz hat eine Professorin oder ein Professor der Theologie; 2022 wechselte der Vorsitz von Prof. Dr. Markus Mühling zu Prof. Dr. Anne Käfer. Den Ko-Vorsitz hat eine kirchliche Leitungsperson inne, derzeit Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke. Zum Vorstand gehören außerdem eine Schatzmeisterin/ein Schatzmeister und eine Person für die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung wird von der VELKD wahrgenommen. Der TKAB ist jedoch keine Einrichtung der VELKD, sondern von der Gründung an ein über die VELKD hinausgehendes unabhängiges Gremium.